Polenaustausch

Am Freitag, den 19. April 2024 fährt eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des OHG nach Lublin in Polen.

 

(smh.) Vorausgegangen war der Besuch der Lubliner Schülerinnen und Schülern  in Deutschland im März

Vom 01.03. bis zum 09.03.2024 war eine polnische Gruppe der Partnerschule  XXX Liceum Ogólnokształcące – im. ks. Jana Twardowskiego -  aus Lublin zu Gast bei Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs des OHG.

Die beiden Gruppen trafen sich zunächst in Berlin, um sich dort auf historische Spurensuche zu begeben und einige der zahlreichen Erinnerungsorte zu besuchen, die in der Hauptstadt an die NS-Zeit bzw. Verfolgte der NS-Zeit erinnern. Zudem nahmen die Jugendlichen an einem Workshop im Pilecki Institut in Berlin teil, in dem es nicht zuletzt um die deutsche Besatzungspolitik in Polen und das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ging. Besonders fasziniert waren die Schülerinnen und Schüler von dem Menschen, nach dem das Institut benannt worden ist: Witold Pilecki war ein polnischer Widerstandskämpfer gegen die Deutschen während des Zweiten Weltkrieges. Er hatte sich 1940 absichtlich von den Deutschen verhaften lassen, um ins Konzentrationslager Auschwitz zu gelangen und von dort Informationen über das im Aufbau befindliche Konzentrationslager und spätere Vernichtungslager zu sammeln und an den polnischen Widerstand weiterzugeben. Nach einer abenteuerlichen Flucht aus Auschwitz war er einer derjenigen, der als erster einen detaillierten Bericht über das Lager verfasste.

In Göttingen wurde die historische Profilierung weiterverfolgt. Auf einer Stadtralley zu Gedenkorten in Göttingen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der lokalen Ausprägung der Gedenk- und Erinnerungskultur auseinander. Eine intensive Beschäftigung mit der NS-Zeit fand außerdem bei Besuchen bzw. Workshops in der KZ-Gedenkstätte in Moringen sowie der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel statt.

 

Die Eindrücke, Erkenntnisse und Gefühle bei ihrer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit haben die Teilnehmern des Austausches in Form von Instagramposts verarbeitet und damit auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wer Interesse hat, kann sich den Instagramkanal ansehen.

Neben den historischen Programmpunkten gab es aber auch viele Aktivitäten, die zur Integration, guten Stimmung und Vernetzung der deutsch-polnischen Gruppe beigetragen haben: der Aufenthalt im Hostel in Berlin, Kennenlern- und Sprachanimationsspiele, Bowling, Tanzen und Karaokesingen.

Den Weg zur Erinnerung wird die deutsch-polnische Gruppe im April nun auch in Polen weiterverfolgen und mit weiteren Instaposts auch die Öffentlichkeit teilhaben lassen. Als erste Station in Polen steht ein Aufenthalt in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz auf dem Programm. Dort werden einige Spuren von Häftlingen wieder aufgenommen, mit denen sich die Jugendlichen in Deutschland beschäftigt haben. Im Anschluss begibt sich die deutsch-polnische Gruppe in die Heimatstadt ihrer polnischen Austauschpartner, nach Lublin. Dort steht der Besuch des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek auf dem Programm, das am Stadtrand von Lublin gelegen ist. Neben dem historischen Programm sind auch während des Polenbesuches der deutschen Gruppe viele andere Programmpunkte integriert, die einen Gegenpart zum historischen Schwerpunkt bilden. Neben dem Backen traditioneller Zwiebelkuchen und sportlichen Aktivitäten steht als Highlight auch ein Zirkusworkshop auf dem Programm.

Die Spurensuche der Jugendlichen in Deutschland und in Polen wurde vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk gefördert. Das Projekt ist im Rahmen des Programms "Wege zur Erinnerung" von einer Jury für eine besondere Förderung des Deutsch-Polnischen- Jugendwerkes ausgewählt worden.

Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) ist eine Organisation, die jungen Menschen aus Deutschland und Polen Begegnungen und Zusammenarbeit ermöglicht. Es finanziert deutsch-polnische und trilaterale Austauschprojekte und unterstützt sie inhaltlich. Für Organisator/ -innen von Begegnungen bietet das Jugendwerk Fortbildungen, Konferenzen und Seminare und gibt Publikationen heraus. Das DPJW wurde 1991 als internationale Organisation von Regierungen Polens und Deutschlands gegründet, zeitgleich mit der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft. Seither hat das DPJW mehr als 80.000 Austauschprojekte finanziert, an denen mehr als 3 Millionen junge Menschen teilnahmen.

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