Projekttage "Neue Wege"

Verkehrssicherheitstraining

(wil.) Heute fiel um 7.50 Uhr der Startschuss zu den Projekttagen der 5., 6. und 7. Klassen zu dem Thema "Verkehrssicherheit".

Am heutigen Mittwoch startete der Projekttag ""Neue Wege" für alle Schüler*innen des 5. Jahrgangs auf dem Gelände der SArena. Bei gutem Wetter anstatt des angekündigten Gewitters durchliefen die Schüler*innen klassenweise unterschiedliche Stationen, die inhaltlich aufeinander abgestimmt waren, so dass ein sinnvoller Theorie-Praxis-Verbund entstand.

So sind die Schüler*innen durch Polizeihauptkommissar Jörg Arnecke, der gleichzeitig Verkehrssicherheitsberater und Leiter Präventionsteam der Polizeiinspektion Göttingen ist, auf typische Unfallgefahren im Straßenverkehr hingewiesen worden und haben anhand von Filmmaterial gemeinsam erörtert, wo Unfallgefahren lauern könnten und wie diese zu umgehen sind. Eine typische Unfallgefahr konnten sie dann "erleben", indem sie in eine LKW-Zugmaschine, die von MAN Betriebsleiter Nils Jacobi zur Verfügung gestellt wurde, klettern und im sogenannten "Toten Winkel" niemanden sehen konnten, obwohl die gesamte Klasse neben dem LKW stand. Nadine Sandmüller von MAN hat den Schüler*innen dann bspw. noch erklärt, wie weit man von der Front des LKW entfernt stehen sollte, damit einen die Fahrerin oder der Fahrer überhaupt sehen kann. "Wir sind darauf angewiesen, dass alle im Straßenverkehr mitdenken" - formulierte sie stellvertretend für alle LKW-Fahrer*innen. Die Schüler*innen fanden es "krass" und "cool", wie groß und hoch so eine Fahrerkabine ist und erkannten alle, wie schwierig es sein muss, in so einem großen Truck auch die Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen nicht zu übersehen. Den Schüler*innen wurde durch dieses Erlebnis keine Angst gemacht, sondern es wurden konkrete Hilfestellungen und Tipps gegeben, wie man der Gefahrenquelle des "Toten Winkels" entgehen kann: Nach vorne Abstand zum Fahrzeug halten bis man bspw. beim Zebrastreifen sichergestellt hat, dass man den Fahrer oder die Fahrerin sieht und zurückgesehen wird. Außerdem gilt, dass man nicht neben einen LKW mit dem Rad fahren sollte, da dieser einen beim Abbiegen sonst übersehen könnte.

Das auch helle Kleidung, Reflektoren und Licht am Fahrrad die Sichtbarkeit erhöhen und die Unfallgefahr senken, haben Schüler*innen des Physik eA von Herrn Groß eindrucksvoll nachgewiesen. In dem komplett abgedunkelten Mehrzweckraum der SArena haben Marie-Sophie J., Tom L., Greta G., Illeonora G. und Johanna B. den Schüler*innen verdeutlich, wie spät man in Dunkelheit ein nicht beleuchtetes Fahrrad sieht, wieviel besser es schon mit Reflektoren zu sehen ist und dass auf eine ordnungsgemäße Lichtanlage nicht zu verzichten ist. Überraschend für viele Schüler*innen war hierbei die Erkenntnis, dass Autofahrende einen ohne Beleuchtung erst sehr spät sehen und dann noch ein ganz schön langer Bremsweg dazu kommt.

Damit die Schüler*innen noch besser geschützt durch die kommende Herbst- und Winterzeit kommen, hat die Verkehrswacht Göttingen e.V. für den gesamten Jahrgang reflektierende Speichensticks zur Verfügung gestellt - herzlichen Dank dafür!

Die Fahrradkünste alle Schüler*innen kamen dann auch noch zur Geltung, da alle einen Fahrradparcours durchführen, der von Lea G. (einer aktuellen OHG Schülerin), Marie Sch. (einer ehemaligen OHG Schülerin) und Julien Arnecke betreut wurde. Alle zeigten gut behelmt, dass sie auch in engen Kurven, bei plötzlichen Stopps und schnellen Richtungswechseln die Kontrolle über sich und das Rad behielten. Sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen heißt auch, das Fahrrad sicher zu beherrschen. Außerdem wurde anhand von Plakaten und Gesprächen deutlich, wie wichtig es ist, einen Helm richtig zu tragen und auf die Verkehrssicherheit des Rades zu achten. Nicht nur das Handy sollte durch eine Hülle geschützt werden, auch der Kopf….

Die Johanniter Unfallhilfe war zudem an der Station "Die Ersthelfer*innen von morgen" mit einem Rettungswagen Vorort, der auch gleich von allen inspiziert werden konnte. Stephan Siebold und sein Team haben die vielen Gerätschaften und medizinischen Apparate erklärt und außerdem angeleitet erproben lassen, wie die stabile Seitenlage erreicht und ein Notruf abgesetzt werden kann.

Da ein wesentlicher Teil der OHG Schülerschaft mit dem Bus zur Schule kommt, hat die GöVB einen Linienbus auf das SArena-Gelände gefahren und Herr Dörschel, der auch Busscout-Trainer ist, hat gemeinsam mit den Schüler*innen Regeln angesprochen und erarbeitet, wie man sich fair, freundlich und sicher im Bus und an Bushaltestellen verhält.

In den Pausen wurde mit den Bällen gespielt, Seilchen gesprungen, das Erlebte besprochen.

Es ist toll, dass der Tag so zuverlässig und engagiert durch die vielen externen Netzwerkpartner*innen, älteren Schüler*innen vom OHG (alle Pat*innen und Leo, Ole, Jana und Lina aus der 11S3), die Hausmeister der SArena und die Kolleg*innen unterstützt wurde.

Am Donnerstag fand der Verkehrssicherheitstag „Neue Wege“ auch für den gesamten 6. Jahrgang statt, da dieser aufgrund der Pandemie im letzten Schuljahr nicht wie gewohnt umgesetzt werden konnte. Uns ist es sehr wichtig, dass wir mithelfen unsere Schüler*innen für eine sichere und umsichtige Teilnahme am Straßenverkehr zu sensibilisieren und zu unterstützen.

Die Schüler*innen haben fast alle Stationen, die auch vom 5. Jahrgang absolviert wurden – nur der Linienbus samt Busfahrer konnte diesmal von der GöVB aufgrund von Engpässen nicht zur Verfügung gestellt werden – durchlaufen. Anstatt dessen wurden in der Sporthalle Spiele und Aufgaben zum Teambuilding absolviert. Die Schüler*innen haben sehr gut unter Beweis gestellt, dass sie zielgerichtet zusammenarbeiten können – so haben sie bspw. beim "Tower of pow"r“ mit Geduld, Strategie und Freude einen Turm aus Klötzen gebaut, indem sie die Klötze über Fäden gesteuert aufeinandergesetzt haben.

Erwähnenswert ist auch, dass die 150 Schüler*innen in den Pausen sehr fair zusammen mit den Bällen, Reifen und Seilen gespielt haben und am Ende alle Materialien wieder dort landeten, wo sie zu Beginn abgeholt wurden.

Mit den neuen Infos, den Erfahrungen, die die Schüler*innen am Projekttag machen konnten, und den Reflektorhülsen für die Speichen hoffen wir, dass alle noch sicherer unterwegs sein werden.

Am Freitag fand nun der letzte Teil der Verkehrssicherheitswoche am OHG statt und zum ersten Mal für den gesamten 7. Jahrgang. Für diese Schüler*innen, die schon erfahrenere Verkehrsteilnehmer*innen sind, haben wir den Schwerpunkt gegenüber dem 5. und 6. Jahrgang etwas verlagert.

Herr Arnecke von der Polizei hat so bspw. noch stärker die Gefahren erläutert, die von der falschen Nutzung von E-Sootern ausgehen. Es waren doch nicht wenige überrascht, wie viele Unfälle bereits mit den E-Sootern passieren. Mit den praktischen Tipps, die Herr Arnecke  parat hatte, können diese Unfallquellen hoffentlich reduziert werden.

Besonders eindrucksvoll war die mit viel "wo-men-power", Ausrüstung und Materialien aufgebaute Station „Erste Hilfe“. Agnes Bleile als Verantwortliche für den Schulsanitätsdienst hat mit Unterstützung der Schulsanitäter*innen, des DRK Göttingen, der Rettungswacht und Medizinern allen Schüler*innen ermöglicht, an Puppen die Reanimation über eine korrekte Herz-Druck-Massage zu üben und einen Notruf richtig abzusetzen. Besonders beliebt war auch ein Computer-Spiel, an dem man gegeneinander computeranimierte Krankenwagen über eine korrekte und wohl dosierte Herzdruckmassage ins Ziel bringen konnte.

Mit vielen Informationen, Erfahrungen und einem Zertifikat bestückt, wurden hoffentlich Hemmungen abgebaut, erste Hilfe zu leisten. Super war, dass die neu erworbenen Kenntnisse weder direkt bei den gemeinsamen Pausen, noch bei den Team -Building-Spielen in der Sporthalle zum Einsatz kommen mussten.

Am 17.09.2021 berichtet das Göttinger Tageblatt

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