Abitur-Entlassung 2015

Abijahrgang 2015 – der stärkste, den es je am OHG gab

Abi-Foto in Originalgröße zum Herunterladen.

Pastor Rohloff feiert Jubiläum: 10. Abigottesdienst – "Wir sind heiß und brauchen Kohle" – rauschender Abiball in der Lokhalle

(bt.) Am Vorabend der feierlichen Abiturientenentlassung in der Lokhalle findet traditionell – übrigens seit 2006 – der Abigottesdienst statt. Diesmal stand er unter dem Motto „Who can say where the way goes“ und begleitet wurde er mit wunderbaren Arrangements des Konzertchors unter der Leitung von Michael Krause sowie einem sich eigens für diesen Gottesdienst zusammengestellten Bläserensemble.

Die Predigt hielt – in diesem Jahr zum 10. Mal – Pastor Thorsten Rohloff, der unterstützt wurden vom Abigottesdienst-Komitee. Eine schlaflose Nacht habe ihn dieser Gottesdienst beschert, so Pastor Rohloff, dabei heraus kam jedoch eine sehr zugewandte und Mut machende Predigt, die die frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten sowie ihre Familien und Freunde nachdenklich, aber positiv gestimmt nach Hause entließ. Die Kollekte wurde für das Barefoot College in Indien gesammelt und beim nächsten Austausch kann dann ein Scheck über knapp 700,- € übergeben werden.

Am Freitag, dem Tag des Festakts in der Lokhalle, steht zunächst einmal das Abi-Foto auf dem Programm – ein schweres Gewitter schien zunächst den Ablauf zu verzögern, aber schließlich konnte die Entlassungsfeier pünktlich um 11.00 Uhr losgehen.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von den Jazzaholics unter der Leitung von Christian Preuninger, die in großartiger Manier und hoher Professionalität die Halle klingen und swingen ließen.

 

 

In ihrer Eröffnungsansprache beglückwünschte Frau Engels zunächst die 144 Abiturientinnen und Abiturienten. Mit einem Durchschnitt von 2,4 sei dieser Jahrgang der bisher erfolgreichste am OHG. 40 von ihnen, das entspricht 27%, hätten sogar eine 1 vor dem Komma und einer schaffte sogar die glatte 1,0. Die Eltern und alle, die an der Schulkarriere ihrer Kinder beteiligt und eingebunden waren, könnten sehr stolz auf das Erreichte sein und ausdrücklich bedankte sie sich auch bei den Lehrerinnen und Lehrern, die durch ihre Arbeit dazu beigetragen haben.

Das Abimotto „BABIcue – wir sind heiß und brauchen Kohle“ werfe Fragen auf: „Ist das jetzt der Ausdruck der Quintessenz Ihrer hohen Bildung oder einfach nur eine Provokation?“, so Frau Engels. Im Adjektiv „heiß“ spiegele sich eventuell der heiße Kampf um jeden Punkt, um später an die Kohle für den erstrebten Lebenstandard zu gelangen. Auf der anderen Seite trage „heiß“ auch die Bedeutung, für etwas zu brennen, stehe mithin also für ein gutes Maß an Neugier. Und die Kohle ist ein Energieträger, der nicht von selbst entzündbar ist, könne dann aber auch verbrennen – und dann ist die Kohle weg!

Ein vorausschauendes Motto also – Frau Engels wünschte den Abiturientinnen und Abiturienten, dass sie in ihrer Zukunft auf ihrem eigenen, unverwechselbaren Weg von Menschen begleitet werden, die Anteil an diesem nehmen, wo immer er sie hinführen mag.

Im Grußwort der Elternvertretung gratulierte Herr Eikenbusch ebenfalls allen zum bestandenen Abitur. Im Rückblick werde deutlich, dass es heutzutage Dinge gibt, von denen man noch keine Vorstellung hatte, als die Abiturientinnen und Abiturienten eingeschult worden sind: selbstfahrende Autos, Handys mit der Kapazität großer Rechner, soziale Netzwerke – um nur ein paar Beispiele zu  nennen. Und in Zukunft wird es ebenso Dinge geben, von denen wir heute, am Tag der Entlassung aus der Schule, noch keine Vorstellung haben und an deren Entwicklung die Absolventen einen Anteil haben werden. Dabei sei lebenslanges Lernen unabdingbar. Tucholsky habe das so ausgedrückt: „Erfahrungen vererben sich nicht, man muss sie selber machen.“

Er schloss seine Ansprache mit einem Aphorismus von Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, dann ist das noch nicht das Ende!“

Die Lehrerrede hielt Frau Rauhaus. Sie erinnere sich noch gut an die Zeit, als die heutigen Abgänger die neuen Zugänger am OHG waren. Sie hatten nicht nur ihre neuen Ranzen und Taschen dabei, sondern auch ein Köfferchen, in denen viel kindliche Weisheit, Spielespaß, Entdeckungs- und Bewegungsfreude steckten. Dieses Köfferchen sei nun zu einem Werkzeugkoffer geworden, mit einem Bohrer für die dicken Bretter, die es im Leben zu bohren gilt oder etwa einem Hammer, um den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf zu treffen. Entscheidungen werden getroffen werden müssen – dabei gäbe es ganz unterschiedliche Herangehensweisen, etwa die Faust’sche Herangehensweise, frei nach der Devise „Nichts Genaues weiß man nicht“. Oder aber die Verweigerungshaltung, deren Markenzeichen es ist, sich nicht auf eine differenzierte Herangehensweise zur Lösung eines Problems einzulassen.

Und dann sei da noch als Herangehensweise die Toleranz auszumachen – 90% aller Befragten hielten sich in einer von der ARD in Auftrag gegebenen Untersuchung für tolerant, 50% empfindet den anderen jedoch als intolerant.  Toleranz, so Frau Rauhaus, heiße „anerkennen“. Wenn Toleranz aber in Gleichgültigkeit umschlage, dann, so ihre Empfehlung, solle man eine positive Intoleranz entwickeln. Es lohne sich, in die Auseinandersetzung mit anderen zu treten und für den eigenen Standpunkt einzustehen. Der Werkzeugkoffer sei nun gut bestückt, eine Menge Optionen seien vorhanden.

Die Schülerrede hielten Johanna Eckes und Celina Sebode. Ihr Tenor: „Willkommen zum Ende!“ 

Auf diesen Tag heute hätten die Mitschülerinnen und Mitschüler in den zurückliegenden Jahren hingearbeitet, nun gelte es, flügge zu werden. Beim Aufbruch ins Ungewisse schwinge immer ein gewisses Bedauern mit. In der Rückschau erinnerten sich viele an ernste Situationen, ernste Gespräche, ernste Vorwürfe und manchmal gab es auch eine Einladung zu Frau Ernst.

In der Ausbildung zu Bewegungslotsen, Schulsanitätern und Paten habe das OHG alle in gewisser Weise auf das Leben „danach“ vorbereitet. Allerdings, so Johanna, wolle sie an dieser Stelle auch einmal eine Lanze brechen für ein neues Schulfach: „Allgemeinbildung“. Nun aber liege das Abitur hinter ihnen, die Welt vor ihnen und jetzt gilt es auszuziehen und sich auf das Abenteuer einzulassen.

Der Förderverein, der am OHG sehr viel bewegt und ohne den so manches nicht möglich wäre, zeichnet jedes Jahr ausgewählte Abiturientinnen und Abiturienten aus – in einer Abwandlung des Abimottos erklärte Frau Mehler-Erfurth: „Es ist heiß und wir haben etwas Kohle!“

Ausgezeichnet mit Geldpreisen für die besten Abiturzeugnisse wurden Nico Herbig (1,0), Ann-Kristin Kerl (1,2) und Rebecca Wraage (1,2) sowie Jelenka Leibold und Christoph Zimara für ihr besonderes soziales Engagenment in ihrer Zeit am OHG.

Im Fach Chemie durch Frau Buerschaper: Nico Herbig, Marie-Caroline Müller, Martin Schröder und Rebecca Wraage. Vom BIG durch Frau Ernst: Ricarda Hambloch und Celina Sebode. Im Fach Politik/Wirtschaft: Johanna Eckes.

Im Fach Evangelische Religion durch Herrn Kratzin und Frau Mädge: Franziska Rehbein, Martin Koch und Miriam Elisabeth Volkers. Im Fach Mathematik durch Frau Dr. Richter: Kira Herwig und Marcel Hellwig. Im Fach Physik durch Frau Dr. Richter: Martin Schröder, Lisa Knoll, Jasper Krieg, Charlotte Noris und Till Niemann. Im Fach Sport durch Frau Wiehl: Melissa Liebig.

Und dann war es endlich soweit – die Tutorials wurden aufgerufen und die Abiturientinnen und Abiturienten erhielten ihr Reifezeugnis.

Im Anschluss an den Sektempfang ließen die Abiturientinnen und Abiturienten draußen vor der Lokhalle Luftballons steigen, versehen mit den Wünschen für ihre Zukunft. 

 

 

Alles, alles Gute euch!

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