Abitur-Festakt

Entlassungsfeier in der Lokhalle - Zweitbester Jahrgang

(bt./Fotos: sth.) Nach drei Jahren gestaltete erstmals wieder die Big Band, die "Jazzaholics", des OHG unter der Leitung von Herrn Preuninger den musikalischen Rahmen des Festakts, in dessen Rahmen die frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten ihr Abiturzeugnis überreicht bekamen. Eröffnet wurde die feierliche Verabschiedung mit "Smooth" (Komp.: Carlos Santana, Arr.: Roger Holmes).

Zu Beginn begrüßte Frau Engels alle 119 Abiturientinnen und Abiturienten, Eltern, Freunde, Verwandte und die Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich.

Dass die Abiturientinnen und Abiturienten heute hier seien und ihr Zeugnis in Empfang nehmen können, verdankten sie "ihren vielfältigen Interessen, jeweiligen Neigungen, einem großen Anstrengungswillen und gutem Durchhaltevermögen auf der Zielgeraden". Es sei aber auch ein Verdienst der Eltern, die – heute und sicherlich auch in Zukunft – sie dabei unterstützt hätten und die heute ebenfalls sehr stolz seien und einen Moment inne hielten, wenn sie die vergangenen Jahre Revue passieren ließen. Nun aber gelte es loszulassen, denn "das Kind" gehe nun "Schritte in ein eigenes und selbstbestimmtes Leben".

Das diesjährige Abi-Motto, "Wasabi – der schärfste Abgang", habe Frau Engels vor eine größere Herausforderung gestellt, denn zunächst einmal müsse die Frage geklärt werden, worauf sich der Komparativ beziehe: auf Abgang oder auf sich selbst? "Scharf" im weitesten Sinne ließe sich auf das Gesamtergebnis beziehen: 51 von 119 hätten eine 1 vor dem Komma und mit 2,11 sei dieser Jahrgang der zweitbeste, der bis dato das OHG verlassen habe. Und dies, so Frau Engels, sei eine herausragende und bemerkenswerte Leistung, sei dieser Jahrgang rein faktisch am stärksten durch die Corona-Pandemie betroffen.

Keiner solle aber bitte denken, dass die Noten aufgrund dieser Umstände zu wohlwollend ausgefallen seien – nein, "das waren sie gewiss nicht, sondern fair und angemessen!" "Abgang" wiederum ließe sich darauf beziehen, dass ein Zugang zu Neuem entstünde und in diesem Kontext erinnerte sie sich daran, wie diesem Jahrgang seinerzeit, als er am OHG eingeschult wurde, jeder und jedem ein Schlüsselanhänger mit OHG-Logo überreicht wurde, der symbolisierte, dass am OHG die Türen offen stünden.

Mit diesem Abgang stießen die Abiturientinnen und Abiturienten auf neue Türen und sie würden sich sicherlich fragen, was sie dahinter erwarten würde. Gerade in dieser aktuell so fragilen Welt gelte es, Entscheidungen für einen neuen Weg gut überlegt zu treffen und auch darüber nachzudenken, ob vielleicht zunächst einmal eine Auszeit nicht sinnvoll wäre, um die eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte zu erkunden. In der Schulzeit am OHG hätten alle das Handwerkszeug dafür bekommen, sich eine eigene Meinung zu bilden, um dann mit Besonnenheit, freiheitlichem Denken, Toleranz und Rücksichtnahme durch die Welt zu gehen. Sie wünschte diesem Jahrgang, dass er mutig und frei durch die Türen gehe, die sich jetzt öffnen würden – in innerer Freiheit und mit Menschen als Begleitung, die für sie in allen Lebenslagen da sein werden.

Im Grußwort der Schulelternvertretung überbrachte Frau Körber den Abiturientinnen und Abiturienten die besten Glückwünsche. Ihr aufrichtiger Respekt gelte vor allem der Tatsache, dass alle das Abitur bestanden haben! Die Schule hätten sie trotz aller Widrigkeiten brilliant gemeistert. Im Rückblick auf ihre eigene Schulzeit und den Entscheidungen, die danach gefällt werden mussten, berichtete sie, dass ihr Berufswunsch, Kinderchirurgin zu werden, am Fach Chemie gescheitert sei. Da Gerechtigkeit ihr schon immer ein Anliegen gewesen sei, habe sie dann Rechtswissenschaften studiert und so ihren Weg gefunden. Bei Rückschlägen half mitunter Omas Rat: "Ach Kind, einmal Wunden lecken, heiße Schokolade trinken und weiter geht’s!" Sie wünschte allen Abiturientinnen und Abiturienten, dass sie frei entscheiden und in Freiheit leben können. Jetzt aber sollte sich jeder erst einmal Zeit nehmen fürs Lachen und Streiten, Spaß haben und Freude empfinden.

Nach "Blue Moon" (Komp.:Richard Rogers, Arr.: Victor Lopez), gesungen von Jade Dougherty, stand die "Rede eines Lehrers" auf dem Programm. In diesem Jahr wurde sie von Herrn Dr. Rauch gehalten, der, als "gelernter Amerikaner", standesgemäß mit einem typisch amerikanischen Examenshut ans Rednerpult trat. Als Mathematiker und Naturwissenschaftler rechnete er zunächst einmal vor, was die Abiturientinnen und Abiturienten ungefähr verdient hätten, wenn sie nach der 10. Klasse die Schule verlassen und einen Beruf ergriffen hätten: ca. 48.000 Euro wären möglich gewesen. Stattdessen hätten sie gelernt und gepaukt, manches habe sich dabei als interessant erwiesen, anderes sei weniger ihr Ding gewesen und mitunter gab es auch Inhalte, die sie an Grenzen gebracht hätten.

Durch die Pandemie sei aber eine Eigenschaft ganz besonders gefördert worden: die Selbstorganisation. Die wirklich grandiosen Abiturergebnisse belegten auf eindrucksvolle Weise, wie erfolgreich man darin gewesen sei und dies angesichts der vielen Extraengagements in Projekten und Ensembles, die es am OHG nun mal gebe. Auch wenn dabei vielleicht das eine oder andere Projekt nicht oder weniger gelungen ist, so sei niemand in der Oberstufe gescheitert, denn scheitern könne man nur an dem, was einem wichtig ist – aber alle sind durchgekommen, alle haben es geschafft, dies mag Beleg genug dafür sein! Er wünschte allen, dass sie sich in Zukunft nicht von Widrigkeiten einschüchtern lassen auf den Weg ins Berufsleben.

Die Abiturientenrede hielten in diesem Jahr Ceyhun Baysal und Merlin-Sherom Schrader. Und absolut altersgemäß begann die Rede mit einem Selfie am Rednerpult. Obwohl sie vorgaben, eigentlich nicht so recht zu wissen, wie man eine Rede hält, bedankten sie sich zunächst bei ihren ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschülern für die Organisation rund ums Abitur sowie bei Frau Siebert vom Alumni-Verein. Aus den kleinen Rackern, "ohne Respekt und Anstand, ist etwas geworden", so stellten sie zufrieden fest. Im Rückblick auf die Schulzeit betonte Ceyhun, dass sie geprägt davon gewesen sei, dass nicht der Unterricht entscheidend war, sondern es vielmehr darum ging zu leben, ohne Verantwortung zu übernehmen. Jetzt werde man auf Herausforderungen treffen, die selbstverantwortlich überwunden werden müssten, aber gerade sie seien es, die das Leben ausmachten. Beide freuten sich und forderten einen Sonderapplaus dafür, dass alle ihr Abitur bestanden haben.

Mit "Dat Dere" (Komp.: Bobby Timmons, Arr.: Erik Morales) leiteten die Jazzaholics über in die Phase der Preisverleihungen und Auszeichnungen.

Für die Freunde des Otto-Hahn-Gymnasiums ehrte Herr Dr. Kluth für herausragende schulische Leistungen Amelie Siebert, die bei einem 1,0-Durchschnitt 97% der maximalen Punktzahl erreichte. Den SoNaR-Preis (Soziales, Nachhaltigkeit und Reflexion) des Fördervereins erhielt Hannah Stehr für ihr hohes soziales Verantwortungsgefühl, ihre Freude und Verlässlichkeit in ihrem Engagement sowie ihr hohes Maß an Empathie.

Des Weiteren wurden geehrt in den Fächern:

  • Mathematik (durch Herrn Polle): Johanna Buschendorf, Noah Kirchhoff und Jannis Rodeck.

  • Chemie (durch Frau Aßmann): Tim Krengel.

  • Physik (durch Herrn Dr. Groß): Amelie Siebert, Noah Kirchhoff, Eleonora Gecius, Marie-Sophie Jahr, Thies Hübner, Jannis Rodeck und Tom Schenk.

  • Französisch (durch Frau Gibhardt): Greta Grebe.

  • Politik/Wirtschaft (durch Frau Dr. Forkmann und Frau Bruse): Emil Nolte und Hannah Stehr.

  • Religion (durch Frau Mädge): Anna Sophie Waldow.

  • MINT-Zertifikate erhielten (durch Herrn Dr. Matthes): Janina Brand, Eleonora Gecius, Marie-Sophie Jahr, Cecilia Patak, Amelie Siebert, Ceyhun Baysal, Thies Hübner, Noah Kirchhoff und Tom Lindemann. Die Bilder finden sich unter dem Artikel.

"No Time to Die" (Komp.: Billie Eilish O’Connell, Arr.: Paul Murtha) spielten dann die Jazzaholics – wie treffend, kurz vor der Überreichung der Abiturzeugnisse, denn damit geht’s jetzt raus in das Leben! Alle Tutorials wurden aufgerufen und jede Abiturientin und jeder Abiturient erhielt aus den Händen von Frau Engels das Abiturzeugnis – ein erhebender Moment für alle Beteiligten!

Ein großer Dank des Jahrgangs ging an Frau Engels, Frau Bruse und Herrn Döring für die große Unterstützung in der gesamten Schulzeit und auch die Tutorialsprecherinnen und –sprecher ehrten ihre Tutorinnen und Tutoren mit Geschenken.

Frau Engels bedankte sich zum Schluss bei der Big Band unter der Leitung von Herrn Preuninger, bei den Q1-Tutorials für die Orga rund um Entlassungsfeier und Abiball, bei Frau Bruse und Herrn Wieneke für die Orga des Abiballs, beim Förderverein, ohne dessen Zuschuss vieles nicht machbar gewesen wäre und beim Alumni-Verein, der den frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten nun offen stünde.

Der Schlusstitel der Jazzaholics – "What a feeling" aus dem berühmten Tanzfilm "Flashdance", gesungen von Jade Dougherty – schloss (passend wie die berühmte Faust aufs Auge) diesen feierlichen Festakt, den die Besucherinnen und Besucher in bester Laune bei einem Gläschen Sekt oder Orangensaft ausklingen ließen.

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