Astro-AG

Start der Solar Orbiter Mission

Am 10.2.2020 um 5.03 Uhr startete die Solar Orbiter Mission, und wir, die Astro-AG am OHG, waren wieder einmal dabei, trotz der ungewöhnlichen Uhrzeit. Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, kurz MPS, hatte auch wie bei anderen Events ein Public viewing organisiert – exklusiv für die Beteiligten am MPS und für uns. Um kurz nach sechs, und nach einem erfolgreichen Start, war das Event dann vorbei.

Aber was ist die Solar Orbiter Mission überhaupt? Kurz gesagt, es ist die neuste Mission, die unseren Heimatstern, die Sonne, für knappe zehn Jahre erforschen wird. An Bord sind zehn verschiedene, wissenschaftliche Instrumente, worunter sich auch der Magnetfeldsensor PHI befindet, welches hier in Göttingen zum großen Teil erdacht und gebaut wurde und gesteuert wird. Die Mission wird viele verschiedene Swing-by Manöver nutzen, um in einen immer kleineren Abstand zur Sonne zu gelangen. Dabei wird der Höhepunkt ein Abstand von ca. 42 Millionen Kilometern zur Sonne sein, welches der kleinste bis jetzt erreichte Abstand zur Sonne überhaupt ist. Der Abstand entspricht rund drei Viertel des Merkur Orbits und ungefähr einem Viertel des Erdorbits. Außerdem wird Solar Orbiter durch die Swing-by Manöver aus der Ekliptik austreten, um die Pole der Sonne zu erforschen, für welche wir bis jetzt noch keine Bildaufnahmen haben.

Die Mission hat also viele spannende Ziele in den nächsten Jahren und wir sind gespannt, was sie alles entdecken wird.

von Noah Kirchhoff (11s2, derzeit Praktikant am MPS)

Beim Start war der Projektleiter der Solar Orbiter-Sonde, Dr. Joachim Woch vom MPS, natürlich direkt vor Ort in Cape Canaveral – da, wo auch schon die Mondraketen gestartet sind. Eine gute Woche später erklärte er dann die Ziele dieser neuen Mission von ESA und NASA. Aber auch die Planungs und Bauphase der Instrumente sowie der schonungslose Rütteltest kamen zur Sprache – schließlich müssen die Geräte 10 Jahre ohne Hilfe von außen fehlerfrei funktionieren.

Die Astro-AG hat sich das natürlich nicht entgehen lassen – ein Grund, warum im Vortragsraum des MPS kaum ein Platz freigeblieben ist. Auch wenn wir seit Jahresbeginn schon bei einem Dutzend Vorträgen waren, war dies wieder einmal ein besonderer Höhepunkt.

Nach dem Vortrag hat Dr. Woch noch für einige Fragen von uns beantwortet und kam mit aufs traditionelle Gruppenfoto. Im Hintergrund hängt übrigens das Modell des neuen Satelliten, samt Solarpanels und schwarzem Hitzeschild.

(Andreas P. Rauch, AG-Leiter)

 

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