Besondere Ehre

Auszeichnung für sein Lebenswerk

(bt.) Viele Schülerinnen und Schüler kennen Dr. Irmer gar nicht mehr persönlich aus ihrem Schulalltag - er ist seit geraumer Zeit abgeordnet vom OHG an das X-Lab und wenn sich dorthin Chemiekurse auf Exkursion begeben, dann treffen sie ihn an.

Chemie ist und war immer seine Leidenschaft, unvergessen am OHG ist aber auch der Mongolei-Austausch, den er ganz wesentlich mit initiierte. Im Rahmen seines Wirkens für die Fachdidaktik des Chemieunterrichts wurde er nun mit dem renommierten "Stromeyer-Preis" ausgezeichnet.

Das XLAB hat dazu folgende Pressemitteilung herausgegeben:

Friedrich-Stromeyer-Preis für Dr. Erhard Irmer

26.09.2025

Der Fachbereichsleiter und Dozent am XLAB — Göttinger Experimentallabor für junge Leute — wirkt als innovativer Entwickler und unermüdlicher Multiplikator daran mit, aktuelle Forschung mittels Experimenten für den Chemieunterricht zugänglich zu machen. Für seine Lebensleistung würdigte ihn die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) auf ihrer Fachgruppentagung Chemieunterricht 2025.

Forschung und Schule zusammenzubringen und Schüler*innen mit spannenden Einblicken und eindrucksvollen Experimente für die Chemie zu begeistern, dafür arbeitet Erhard Irmer, seit er als promovierter Chemielehrer persönlich den Schritt aus der Forschung in die Schule getan hat, ohne die enge Bindung an die Universität je aufzugeben. Er ist in beiden Systemen zu Hause, kennt die Bedürfnisse von Lehrkräften und Schülerinnen und erkennt an aktuellen Forschungsmethoden und -ergebnissen, welche Aspekte für die Bildung besonders wertvoll sind - sei es in Bezug auf Motivation, Vorstellungen oder das Wissenschaftsverständnis der Schüler*innen. Besonderen Wert legt er darauf, die Lehrkräfte auf diesem Weg mitzunehmen und in ihrer Rolle zu stärken; Seine Lehrkräftefortbildungen im XLAB und beim Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts (MNU) greifen aktuelle curriculare Herausforderungen wie Nanochemie oder Komplexchemie auf und stoßen auf große Nachfrage.

Im Rahmen der Jahrestagung der Fachgruppe Chemieunterricht der GDCh am 18. September in Erlangen verlieh die Vorsitzende Prof. Dr. Claudia Bohrmann-Linde von der Bergischen Universität Wuppertal den Preis. In seiner Laudatio betonte Vorstandsmitglied Dr. Marco Rossow vom Gymnasium Johanneum, Lüneburg, Erhard Irmer sei "ein kreativer, verlässlicher und inspirierender Partner in Kooperationen zwischen Schule und Hochschule“, der "durch Engagement, Innovationskraft und Erfahrung“ beeindrucke.

Die Aufklärung von Molekülstrukturen mittels Röntgenbeugung ist ein weiteres Beispiel für Erhard Irmers Vermittlungstätigkeit. Wer hat nicht aus dem Chemie-Unterricht die Molekül-Modelle beispielsweise von Wasser, Kohlenstoffdioxid oder Ethanol vor Augen? Wie aber ist dieses Wissen um Molekülstrukturen entstanden und entsteht heute weiterhin, sogar für komplexe Makromoleküle wie Membranporen oder Virushüllen? Schüler*innen können heute auf einem von Erhard Irmer entwickelten didaktischen Weg und mit professionellen digitalen Methoden selber Molekülstrukturen aus realen Röntgenbeugungsdaten ableiten. In den XLAB-Experimentalkursen für Schulklassen "Aspirin — Synthese und Analyse“ und "Strukturaufklärung einer organischen Festsubstanz" können Lehrkräfte dieses „digitale Experiment“ buchen und ihre Schüler*innen exemplarisch erleben lassen, wie digitale Datenverarbeitung zur Erkenntnisgewinnung in der modernen Chemie beiträgt. Mit diesem Thema ist Erhard Irmer ein international gefragter Vortragender, zuletzt beim Satellite Event "Crystallography in School" der Jahrestagung der Europäischen Kristallographischen Gesellschaft ECM35 am 25.-26. August 2025, die stellvertretend für Lwiw (Ukraine) unter ukrainischer Beteiligung in Poznań (Polen) stattfand.

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