Ende gut, alles gut?

Messias-Projekt

(krs.) Heute begann das Neue Schuljahr - deswegen bietet sich ein kleiner Rückblick auf das letzte Schuljahr an - ein in allen Belangen sehr spezielles!

Es begann hoffnungsvoll im Herbst 2020 mit einem regulären Probenbetrieb – wir hofften auf unsere Weihnachtskonzerte! Dann kam der Winter und entgegen unserer Hoffnungen brachte er einen vollständigen Lockdown, der uns zur Absage der Weihnachtskonzerte zwang.

Dieser Lockdown setze sich dann bis in den April 2021 fort. Der Konzertchor sah sich zu Online-Proben gezwungen, bei denen der Chorleiter in Zoom-Konferenzen probte. Dabei  hörten weder der Chorleiter die Sänger noch hörten die Sänger sich gegenseitig. Diese Proben waren anfangs besser als nichts! Aber auf Dauer sind sie einfach kein Ersatz für echte Proben, weder musikalisch noch für die zwischenmenschlichen Beziehungen einer Chorgemeinschaft. Wichtig war es deswegen, zumindest ein Ziel vor Augen zu haben: Geprobt wurde der Messias von Händel in Auszügen, der ursprünglich im Mai im Rahmen der Göttinger Händelfestspiele aufgeführt werden sollte.

Der schärfste Lockdown aus Sängersicht: Onlineproben über Zoom! Mehr ging nicht von November bis April.

Mit dem April kamen die ersten Lockerungen: Fortan durfte mit bis zu acht Sängern indoor in Gottesdiensten gesungen werden (und für Gottesdienste musste man natürlich auch proben). Entsprechend fanden die ersten Präsenzproben als "Hybridproben" statt: Acht ausgewählte Sänger probten indoor, und ihre Probe wurde live ins Netz für alle Sänger zu hause übertragen. Auch beim Singen durfte die Maske nicht abgenommen werden. Singen mit FFP2-Masken ist nicht schön, aber wiederum besser als reine Online-Proben!

Etwa zeitgleich wurden auch wieder Proben im Freien mit mehr Sängern, zuletzt mit allen Sängern und ohne Masken möglich. Damit begann Mitte Mai wieder so etwas wie ein Probenbetrieb. Die Proben im Freien sind für die Sänger akustisch schwierig, weil sie sich gegenseitig kaum hören, und außerdem wetterabhängig. Auch das war aber wiederum besser als Hybridproben mit Maske!

Die eigentliche Probenarbeit für das Messias-Projekt konnte erst jetzt richtig losgehen. Das Projekt war zwischenzeitlich von einem Auftritt in eine Filmproduktion umgewandelt und auf Mitte Juli verschoben worden. Zusammen mit dem Göttinger Knabenchor soll nun ein Film entstehen, der zehn Chöre von uns in Bild und Ton enthält, zu denen die Ballettschule Art la Danse tanzen würde. Durch den Film wird der bekannte Moderator Juri Tetzlaff führen. "Dancing Messiah" wird dann am 17. September bei den Händelfestspielen im Kino Méliès gezeigt. Mit diesem Ziel vor Augen begann eine anstrengende Zeit für alle Beteiligten, Extraproben inklusive. Insbesondere die jüngeren Sänger mussten anfangs erschrocken feststellen, dass sie trotz regelmäßiger Online-Proben die Töne nicht trafen – was erneut zeigt, dass ein Chor nur in Präsenz wirklich proben kann.

Nach den Enttäuschungen des Jahres war es um so schöner, dass der Konzertchor des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Göttinger Knabenchor das Schuljahr Mitte Juli mit gelungenen Aufnahmen in der Corvinuskirche für das Projekt Dancing Messiah beenden konnte! Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die erste Tuttiprobe indoor erst zwei Wochen vor der Aufnahme stattfinden konnte.

Der Film "Dancing Messiah", ein Kooperationsprojekt der Händelfestspiele Göttingen mit dem Konzertchor des Otto-Hahn-Gymnasiums, dem Göttinger Knabenchor, der Ballettschule Art la Danse und dem London Handel Orchestra, wird am 17.09. um 16:00 im Rahmen der Internationalen Händelfestspiele im Programmkino Méliès, Bürgerstraße 13, um 16:00 und um 18:00 gezeigt.

Der Film richtet sich besonders an Kinder und junge Familien, in dem er Händels „Messias“ altersgerecht aufbereitet. Der Moderator Juri Tetzlaff für den Zuschauer durch den Film, in dem eine Auswahl von Chören aus dem Messias präsentiert wird, natürlich auch das weltbekannte „Halleluja“, und Georg Friedrich Händel leibhaftig im 21. Jhdt. Göttingen besucht. Zu fünf der 11 Chöre wird die Ballettschule Art la Danse tanzen. Die Tickets können bei den Händelfestspielen erworben werden. Geplant sind weitere Schulaufführungen und eine DVD-Produktion.

Heute - 02.09.2021 berichtet das Göttinger Tageblatt

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