Integration

"Integration funktioniert auch über Leistung"

Roa Abdulnaser Jalbout (10k) erhält START-Schülerstipendium

(bt.) Das START-Schülerstipendium bekommen motivierte, neu zugewanderte Jugendliche. Federführend dafür ist die Gemeinnützige Hertie-Stiftung im Verbund mit weiteren Partnern. Bereits im Jahre 2005 kam eine OHG-Schülerin in den Genuss dieser ganz besonderen Auszeichnung: Alexandra Pyatkova. Schüler, die diese Förderung bekommen, werden von der Stiftung zwei Jahre lang auf ihrem Bildungsweg begleitet. Dabei werden Schlüsselqualifikationen für die schulische und berufliche Laufbahn vermittelt. Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen gefördert und ein Laptop zur Verfügung gestellt und alle drei Monate ein Bildungsgeld in Höhe von 250€ ausgezahlt wird.

Noch viel wichtiger ist es aber, dass man als Stipendiat Zugang zu einem Netzwerk erhält, in dem sich andere Stipendiaten und Alumni unterstützen. Dieses Modell ist sehr erfolgreich, was die jüngste Statistik aus dem Jahre 2014 eindrucksvoll belegt: 95% der Stipendiaten gingen anschließend an eine Uni und im Abitur zuvor haben ca. 30% mit einem Schnitt von 1,5 oder besser abgeschnitten!

Roa kam vor zweieinhalb Jahren als Palästinenserin aus Syrien, sprach kein Deutsch und besuchte ein Jahr lang die Sprachlernklasse, bevor sie ganz in ihre Stammklasse wechselte. Ihr Deutsch ist wirklich gut, daneben spricht sie Arabisch und Englisch.

Auf Initiative von Herrn Jaek und Roas ehemaligen Lehrer Herrn Rauch und Frau Arnold wurde sie für das Stipendium vorgeschlagen. "Wir wollen ihre Leistungen durch die Empfehlung für ein Stipendium würdigen", so Herr Jaek und er fügt hinzu: "Damit gibt auch das OHG eine Rückmeldung darüber, wie fleißig und erfolgreich Roa in der Schule gearbeitet hat. Als Schule können wir sehr stolz darauf sein, jemanden in seinen Begabungen derart zu fördern und voranzubringen. Man sieht, dass Integration auch über Leistung gelingen kann, ganz zu schweigen von der Signalwirkung für andere Mitschülerinnen und Mitschüler!"

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Im Interview verrät Roa, dass sie gar nicht erwartet hatte, angenommen zu werden. Umso größer sei ihre Freude gewesen – "ein tolles Gefühl!" Nach der Schule könnte sie sich vorstellen, Pharmazie oder Medien- und Politikwissenschaften zu studieren. Am OHG fühle sie sich sehr wohl, auch wenn ihre Mitschüler ein paar Jahre jünger sind. Die Lehrer unterstützen und ermutigten sie, machten ihr Mut auf dem Weg zum Abitur. Sie sei besonders stolz darauf, dass sich ihre Leistungen im letzten Jahr kontinuierlich verbessert haben. Für die Oberstufe laufe es hinsichtlich der eA-Kurse auf Mathe, Erdkunde und Chemie (oder Physik) hinaus.

Auf die Frage, was sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern empfehlen könne, entgegnet sie: "Viel lernen! Aber auch Zeit mit anderen Dingen zubringen, ohne dabei die Fächer in ihrer Breite zu vernachlässigen. Geduldig sein und über den Tellerrand der Schule blicken, sich Ziele setzen!" Ihr größter Wunsch, den sie hat, ist dass es Frieden in allen Ländern gibt.

 

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