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Leineexkursion

(lge.) Auf den Spuren von Extremwetterereignissen und ihren Auswirkungen begab sich der WPU am Freitag, 21.09.18 begleitet von heftigen Sturmböen auf eine Exkursion entlang der Leine.

Dr. Steffen Möller und Dr. Tobias Reeh vom Geographischen Institut der Uni Göttingen hatten diese für die Schülerinnen und Schüler vorbereitet. Im Fokus standen Extremregenereignisse der Vergangenheit, damit verbundene Hochwasserereignisse in Göttingen sowie Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Leinebereich.

Die Schülerinnen und Schüler konnten anhand von Hochwassergefahrenkarten für ein sogenanntes 100-jähriges Hochwasser sowie für ein noch selteneres Extremereignis gefährdete Bereiche ausmachen und so u.a. feststellen, dass im Falle eines Extremereignisses auch die Gebiete um das OHG überflutet werden könnten, dass z.B. der Südhof unter Umständen wie eine große Badewanne volllaufen würde.

Hochwassermarke von 1909 an einem Haus in der Leinestraße

Im Bereich der Eisenbahnbrücke simulierte der Kurs durch Aufstellung das Volumen der Wassermenge, die beim bislang größten Hochwasserereignis 1981 innerhalb einer Sekunde diesen Bereich zusätzlich passiert hatte.

Im Bereich der Eisenbahnbrücke

Mit Hilfe von alten Postkarten zum Hochwasser aus dem Jahr 1909 zum Vergleich (z.B. im Bereich Rosdorfer Brücke) wurde der extrem hohe Wasserstand der Leine während des Hochwassers deutlich.

Postkarte vom Hochwasser 1909 und Situation heute im direkten Vergleich

Daten von der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Geismar sowie von der Pegelmessstation an der Leine unterstreichen den Zusammenhang zwischen extremen Niederschlagsereignissen und Hochwassern, machten aber auch die Rolle von verbesserten Hochwasserschutzmaßnahmen deutlich. So gab es am 22.06.2017 die höchste jemals in Göttingen gemessenene Tagesniederschlagssumme (72,3 mm), die leicht über dem Wert vom 03.06.1981 (70,2mm) lag, anders als 1981 wirkte sich dies allerdings nicht extrem auf den Pegelstand der Leine im Stadtbereich aus. Dies hängt unter anderem mit der Einrichtung des Schöpf- und Pumpwerkes zwischen Leinekanal und Leine in unmittelbarer Nähe des OHGs im Jahr 2007 sowie mit den seit 2002 getroffenen Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich des Kiessees (u.a. Flüthewehr, Entlastungsbauwerk direkt am Kiessee) zusammen.

Dr. Steffen Möller erklärt die Funktion des Entlastungsbauwerkes am Kiessee

Gerade rechtzeitig vor Einsetzen des Starkregens am Mittag konnte der Kurs Schutz im Linienbus finden, der alle sicher zum OHG zurückbrachte.

Weitere Informationen zum Thema Hochwasser in Göttingen finden sich unter:

http://www.goest.de/hochwasser.htm

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