Spanien-Austausch

OHG Schüler auf Austauschfahrt nach Ontinyent, Spanien

23 Schülerinnen und Schüler verbringen zusammen mit Frau Schmidt zwei Wochen in Gastfamilien

Da wir im Rahmen unseres Spanienaustauschs zwei Wochen in Gastfamilien in Ontinyent verbracht haben, möchten wir euch natürlich gern von unseren Erfahrungen und Eindrücken berichten.

Die Stadt Ontinyent liegt in einem Tal in den Bergen ca. 1 Stunde Fahrt von Valencia entfernt. Die Stadt wird durch eine Schlucht getrennt, in der der kleine Fluss Clariano fließt, den man auf mehreren Brücken überqueren kann.

Das Erste, das uns aufgefallen war, als wir mit den Bus in Ontinyent ankamen, war die große Anzahl an Kreisel, die überall in der Stadt statt Kreuzungen vorhanden sind. Diese sind außerdem noch viel schöner gestaltet als die Kreisel, die wir aus Deutschland kennen. Da sie Ampeln ersetzen, sieht man selten Ampeln, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Auch Fahrräder gibt es hier kaum.

Ein weiterer Punkt, der uns aufgefallen ist, sind die großen Häuserblöcke. Einfamilienhäuser gibt es eher auf dem Land, in den Dörfern, und sie unterscheiden sich äußerlich stark von den deutschen Häusern. Die meisten sind in hellen Farben gestrichen und das typische Satteldach, das man aus Deutschland kennt, findet man hier kaum. Die meisten Häuser sind eingezäunt oder von Mauern umgeben. Außerdem sieht man immer wieder Häuser und Läden, die leer stehen, weil ihre Bewohner bzw. Besitzer aus Ontinyent weggezogen sind.

Natürlich haben wir auch die schöne Altstadt – la Vila - besichtigt. Wir haben zum Beispiel das Museum der Mauren und Christen besucht. Besonders gefallen haben uns dabei die traditionelle Kleidung und die sehr aufwändig hergestellten  Kostüme der einzelnen Vereine (comparcas), die während der Umzüge im August durch die Stadt getragen werden. Früher lebten die Einwohner von Ontinyent von der Textilindustrie, heute gibt es nur noch wenige Textilfabriken. 

Einige von uns sind schon am ersten Abend mit ihren Austauschschülern/innen durch die Stadt gezogen. Dabei ist uns aufgefallen, dass die Straßen in Ontinyent zum Teil sehr schmal und auch die Fußwege sehr eng sind.

Was uns auch sehr überrascht hat, war, dass es in Ontinyent keine Fußgängerzone gibt.  Dafür versammeln sich die Ontinyentis häufig auf den vielen großen Plätzen in der Innenstadt, die meist von (Dattel-)Palmen, Oliven- und Orangenbäumen umrahmt sind.

Sonora-Loreen Bijok, Svenja Goers, Luise Pfeiffer

Die ersten Tage in Spanien

Als wir an der Schule Pureza de Maria in Ontinyent angekommen waren, schien die Sonne und es waren um die 20ºC. Nachdem wir ausgestiegen waren, kamen mehrere Schüler/innen mit dunklen Haaren und Schuluniformen auf uns zu.

Die erste Frage, die sich uns stellte, war: Wer ist wohl mein(e) Austauschpartner(in)? Im Allgemeinen sahen sie irgendwie alle gleich aus. Nachdem wir sie gefunden hatten, wurden wir mit herzlichen Wangenküsschen begrüßt. Einmal links, einmal rechts.

Am Anfang waren wir alle sehr unsicher und haben kaum einen Satz Spanisch herausbekommen. Unsere Antworten bestanden hauptsächlich aus  “Si”, “No” und “Vale”, was auf Deutsch “Ja”, “Nein” und “Ok” bedeutet. Die Familie begrüßte uns ebenfalls sehr herzlich. Zuhause angekommen haben die Meisten erst einmal etwas zu essen bekommen und das erste Seltsame, das uns dabei auffiel, war, dass der Fernseher durchgängig lief. Außerdem gab es bei einigen sogar Heizungen unter den Tischen oder Chips als Beilage.

Nach dem Essen gingen die Meisten von uns ins Bett, da wir von der Reise sehr erschöpft waren. Die nächste Schwierigkeit, der wir uns stellen mussten, war das Drei-Bettdecken-System. Es gab sowohl 2 Bettlaken, als auch eine Wolldecke und eine Überdecke und wir wussten nicht, zwischen welche Lagen wir uns hineinlegen sollten. Außerdem durfte man die Rollläden in der Nacht nicht öffnen, da sonst die Alarmanlage losgehen würde. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig waren die Duschen, da das Wasser erst nach gefühlten fünf Minuten warm wurde.

Einer unserer Mitschüler machte die lustige Beobachtung, wie die Spanier Cornflakes essen. Sie haben eine Tasse Milch und eine Schüssel Cornflakes. Dann nehmen sie sich immer nur ein paar Cornflakes und tun sie in die Tasse, um sie zu essen.

Wir finden, dass trotz einiger Pannen, die ersten Tage sehr aufregend und schön waren!

Janne Ebert, Pauline Eikenbusch und Annika Kreuzkamp

Das spanische Essen

Das Frühstück in Spanien

In Spanien fängt der Tag mit einem kleinen Frühstück an.  Typisch ist das Auflösen von Keksen in Milch oder in Horchata (süßer Erdmandelsaft). 

Einer aus unserer Gruppe erlebte an einem Morgen ein sehr ungewöhnliches Frühstück, das man in Deutschland so nicht kennt. Es war ein mit viel Öl eingepinseltes, getoastetes Baguette, das man in flüssige, salzige Schokolade tauchte.

Für die Zeit zwischen Frühstück und Mittag gibt es für die Schule ein so genanntes “bocadillo”, ein mit Schinken oder Käse belegtes Baguette Brötchen.  Diese Mahlzeit heißt “almuerzo”.

Das Mittagessen in Spanien

Im Gegensatz zum Frühstück ist das Mittagessen groß und hat oft zwei bis drei Gänge:  Der Hauptgang besteht meist aus einem Reisgericht. Vorher gibt es einen Salat, eine Suppe oder irgendein Gemüse  und zum Nachtisch meist Obst – apropos Obst, hier hat schon die Erdbeersaison begonnen. (Anfang März)

Wenn die Schüler gegen 18 Uhr nach Hause kommen, gibt es einen kleinen Snack zum Beispiel Rosquilletas, Donuts oder  Kuchen mit einer Tasse Kakao oder einen sehr fluffigen Schokoladenkuchen.  Diese Mahlzeit nennen sie Spanier dann “merienda”.

Das Abendessen in Spanien

Das späte Abendessen wird ungefähr gegen 21:30 Uhr eingenommen. Es ist ebenfalls warm und besteht aus 3-4 Gängen: Salat– gekochtes Gemüse oder Empanadas (gefüllte Teigtaschen), Patatas Fritas (Pommes) oder Tortilla (Kartoffelomelett) – Fleisch (z.B.Costilla – Rippchen)  oder Fisch und zum Schluss Obst.  Arroz de Cazuela  oder Paella mit Safran sind sehr typische Gerichte für den Abend bzw. die Nacht.

Außerdem ist es am Wochenende üblich ein Gericht zu kochen, das eher sehr aufwändig ist, zum Beispiel Paella.

Typisch Spanisch

Typisch Spanisch ist außerdem das Olivenöl, das man für alle Speisen benutzt. Eine der Kooperativen hier in Ontinyent, wo das Öl aus den Oliven gepresst  und in Flaschen abgefüllt wird, haben wir besucht und viel über die Herstellung von Öl gelernt: ein gesundes, natürliches Olivenöl erkennt man an den beiden Bezeichnungen: “virgen” und “extra” auf der Flasche. Außerdem wissen wir jetzt, dass das Olivenöl für den Körper sehr gut ist.

Am Montag waren wir ebenfalls auf dem Markt und haben Churros – leider ohne chocolate - probiert. Den meisten haben die normalen besser gefallen als die mit Schokolade überzogenen.

Und eine letzte Besonderheit ist der Schinkenhalter, auf dem ein riesiger ganzer Schinken geklemmt befestigt wird und immer hauchdünne Scheiben frisch abgeschnitten werden. Schon gewusst? Je dunkler der Huf des Schweins um so wertvoller und leckerer der Schinken.

Unser Fazit

Unser Fazit zum spanischen Essen ist das wir viele Rezepte mit nach Hause nehmen werden und uns alles sehr gut geschmeckt hat.  

Malica Drescher, Nick Drescher und Niklas Heise

Colegio Pureza de Maria

Wie auch im Jahr 2014 besuchten wir an 6 Tagen unsere Partnerschule Colegio Pureza de Maria in Ontinyent in der Nähe von Valencia.

Die Schule ist eine von Ordensschwestern geführte katholische Privatschule, die teils vom Staat und teils von den Eltern finanziert  wird. Die Schulleiterin Ordensschwester Mercedes und die drei Deutschlehrerinnen MariCarmen, Inma und Pilar haben sehr viel Arbeit in unser Programm gesteckt und haben sich liebevoll und rührend um uns gekümmert.


Die Hauptorganisatorinnen: MariCarmen Calabuig und Christine Schmidt

Anders als bei uns in Deutschland sind hier Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule zusammen in einem Schulkomplex. Ein weiterer großer Unterschied zum OHG sind die Schuluniformen, die die Schüler bis Ende der Mittelstufe tragen müssen.

Morgens um 9:00 Uhr beginnt der Unterricht und endet um 17:15 Uhr. Zwischendurch haben sie von 14:00 Uhr bis 15:20 Uhr eine lange Mittagspause. Anstatt einer Schulklingel werden morgens immer zwei  Lieder angespielt, um den Unterricht einzuleiten. Danach wird durch die Lautsprecher ein Morgengebet gesprochen.

 Durch viele Palmen, Blumen und Bäumen ist der große Schulhof sehr hübsch und einladend. Dieser positive Eindruck wird wegen des hohen Zauns mit einem Eisengitter-Tor, die die Schule umringen, leicht geschwächt. Der Schulhof besitzt viele Sportplätze, einen Parkplatz und mehrere Trinkwasserspender.

 Die Schule ist hell und freundlich, da man von den Gängen aus in die Klassenräume schauen kann, die mit großen Fenstern ausgestattet sind. Sie haben Einzeltische und anstatt Tafeln modern Whiteboards.

Das Katholische der Schule wird durch ein Bild der Jungfrau Maria und Jesus am Kreuz in jedem Klassenraum wiedergespiegelt.

Anders als an unserer Schule gibt es hier einen großen Parkplatz, an dem Parkwächter für Ordnung sorgen. Die meisten Schüler/innen werden nämlich von ihren Eltern zur Schule gefahren, einige wenige fahren jedoch auch mit dem privaten Schulbus, die Oberstufenschüler/innen nehmen ihren Motorroller.

Der Unterricht an der Schule lief meist ziemlich laut ab, es war schwer, sich auf den Stoff zu konzentrieren, vor allen Dingen in den älteren Jahrgängen. Vielleicht lag es daran, dass alle Schüler/innen in den 2 Wochen vor unserem Besuch in allen Fächern Klausuren schreiben mussten.

An Colegio Pureza de María gibt es etwa 60 Lehrer/innen für die ca. 700 Schüler/innen (inkl. Kindergarten).  Alle Lehrer, auch die Ordensschwestern werden von allen Schülern/innen geduzt und z.T. sogar mit Küsschen begrüßt. 

Als Wahlfach steht an der Schule ab der 7. Klasse die Sprache Deutsch zur Verfügung.    

Eine weitere Besonderheit der Schule ist, dass sie einen eigenen Fernsehkanal „Noticias Objetivo Pureza“ hat. Dieser wird vor allem von dem 40 ESO  (Educación Secundaria Obligatoria), also der 10. Klasse für besondere Events benutzt. So wurden wir z.B. als Austauschschüler/innen interviewt und dabei gefilmt.

Link bei youtube: https://youtu.be/Qbl6h662rGU

Patrick Barbosa Junior, Kirsten Fahrenholz, Amelie Gunkelmann, Igale Tartisio.

Die Festtage in Spanien

Die Fallas:

Die Fallas sind im Frühjahr das größte Fest in Valencia. Sie sind jedes Jahr vom 01.03. bis zum 19.03.

Das ganze Jahr über bauen die “falleros” riesengroße Pappfiguren, die  aktuelle politische und soziale Ereignisse auf die Schippe nehmen und diese Figuren werden dann im März an ca. 400  Plätzen in der Stadt aufgebaut. Ein paar Tage später werden sie in einer einzigen Nacht verbrannt, bis auf die eine, die alle Valencianer und Besucher der Miniatur-Ausstellung (exposición de ninots) als beste Falla gewählt haben. Dieses Jahr haben wir alle fleißig mit gewählt; das Ergebnis werden wir am 15. März unter www.fallas.com herausfinden.


Und was isst man während dieser Festtage? Natürlich buñuelos und monas!

Die “Mascletas” sind ein wichtiger Teil der Fallas. In der Zeit der Fallas kommen sie täglich um 14:00 vor und werden regelmäßig von täglich ca. 700 Leuten bewundert. Sie sind sehr laute, große Feuerwerke, welche in der Luft in Rauch und Qualm enden. Sie dauern ca. 5 Minuten. Zum Teil bestehen sie aus den Farben der valencianischen Flagge.

Während der Fallas sind überall “falleros” auf den Straßen leicht zu erkennen, und zwar an ihren blau-weißen Hemden, den sogenannten “pañuelos” und “banderas”. Pañuelos sind Halstücher in den unterschiedlichsten Farben.

Darauf befindet sich ein Symbol der Fallas und der eigene Name. Banderas sind Schärpen mit dem Namen der jeweiligen Gruppe und der einzelnen Personen.

 

Der Tag des Corpus Christi

Der sogenannte “Día de Corpus Cristo” findet jedes Jahr am 14. Juni statt. Wie jedes andere Fest ist dieses sehr laut und wild. An diesem Fest tragen einige Leute große Puppen - die sogenannten “cabezudos”-  durch die Straßen der Stadt Ontinyent und verteilen Süßigkeiten, die sie aus deren Mündern in die Mengen der Zuschauer werfen.

 

Mauren und Christen (Moros y Cristianos)

Ein weiteres sehr bedeutendes Fest in Ontinyent und seiner Umgebung findet an unterschiedlichen Tagen im Juli/August statt. Zur Erinnerung daran, dass die Spanier es im 16. Jahrhundert erfolgreich geschafft hatten, die Araber von ihrer Halbinsel zu vertreiben finden große Umzüge durch die Städte und Dörfer statt, für die sich Spanier in sehr aufwändigen Kostümen  bei speziell dafür komponierter Musik schreitend in einer Parade durch die Straßen bewegen und sich von vielen Zuschauern bewundern und feiern lassen, Jeder Verein (comparsa) hat sein eigenes Kostüm und seine eigenen Musiker.

Nils Beinhorn, Friederike Kleinsorge, Elena Thiemann 

Unsere Ausflüge

Xátiva

Am Freitag, den 4. März haben wir einen Ausflug nach Xátiva, eine kleine Stadt nahe Ontinyent gemacht. Begleitet wurden wir von den Deutschlehrerinnen Inma, Pilar und der 2º ESO (8. Jg) der Schule. Wir trafen uns wie immer um 9 Uhr auf dem Schulhof der Pureza de María, um dann gemeinsam mit dem Bus nach Xátiva zu fahren. Nach eine halbstündigen Busfahrt hatten wir unser Ziel erreicht. Dort mussten wir noch 30 Minuten auf unseren kleinen Touristenbus warten. Währenddessen konnten wir die Stadt und auch den Markt erkunden. Anschließend sind wir mit dem Touristenbus durch die Altstadt hoch zur Burg gefahren. Auf dieser Fahrt wurden uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf unserer Route zur Burg auf Spanisch und auf Deutsch erklärt.

Am Eingang der Burg haben wir angefangen, uns mit Hilfe eines Touristenzettels gegenseitig die Burg näher zu erläutern. Die spanischen Schüler/innen haben uns abwechselnd Texte auf Deutsch vorgelesen, die die Burg und ihre Geschichte erklären und wir haben den Spaniern/innen spanische Texte vorgelesen.

Wir haben das schöne Wetter und die grandiose Ausblicke auf die hügelige Umgebung der Burg genossen. Als wir mit dem Rundgang fertig waren, haben wir an einem Picknickplatz unsere Mittagspause gemacht. Dann sind wir wieder mit dem kleinen Touristenbus an der Löwenhöhle vorbei runter in die Stadt gefahren. 

Was in Xátiva auch interessant war, war, dass bei allen Ampeln, die auf grün waren, das Männchen sich bewegt hat und die Zeit angezeigt wurde, die man noch hatte, um die Straße zu überqueren.

Noch interessanter fanden wir, dass es 2 verschiedene Arten gibt, den Namen der Stadt auszusprechen. In castellano, dem normalen Spanisch spricht man es wie das j im Spanischen aus. Im Valenciano, einer dem katalanisch ähnlichen Sprache aus Valencia wird es wie “sch” ausgesprochen.

Insgesamt hat uns der Ausflug nach Xátiva gefallen. Er war sehr interessant und wir haben viel über die Stadt gelernt. Die Häuser der Altstadt waren sehr schön anzusehen, da man da auch noch den typisch spanischen Baustil von früher erkennen konnte.

Bocairent

 

Gandia

Jürn Aurisch, Gustav Nolte, Emil Ostermeier, Bennet Wosnitza

Abschied

Unsere "leckere" und traurige Abschiedsfeier werden wir werden wir ebenfalls immer in Erinnerung behalten.

Wir wären gern noch länger geblieben, haben uns aber nach zwei Wochen auch auf unser Zuhause gefreut.

 

Mehr zum Colegio findet ihr hier: http://www.pmaria-ontinyent.org/

 

Zurück