Studienfahrt

Perspektivwechsel

(frk./rau.) Am Montag haben sich die Tutorials von Frau Forkmann und Frau Rauhaus von der Piazzale Michelangelo aus einen Überblick über die Stadt am Arno verschafft.

Nach der grandiosen Panoramaübersicht tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Stadt ein und recherchierten vor Ort: Sie fotografierten Details und touristisches Treiben, interviewten Bewohner und Passanten, stellten Filmszenen - beispielsweise aus Dan Browns Actionfilm "Inferno" - nach oder studierten die italienische Medienlandschaft in den zahlreichen Tabacchi.

Als Grundlage für die Erkundungen in Florenz hatten die beiden Tutorials sich vor der Fahrt in gemeinsamen Seminarfachstunden einerseits mit italienischer Literatur wie dem "Decamerone" von Boccaccio oder Dantes "Inferno" beschäftigt. Andererseits stand deutschsprachige Literatur wie Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" oder Bertolt Brechts Drama "Das Leben des Galilei" im Fokus. Darüber hinaus wurde die italienische Parteienlandschaft samt ihrer populistischen Tendenzen betrachtet. So konnten die Schüler aus der Perspektive eines Experten oder einer Expertin das italienische Leben, italienische Kultur, Geschichte und Politik mit anderen Augen sehen.

Sie staunten, rätselten und wunderten sich, etwa wenn der fein säuberlich getrennte Abfall am Ende doch in demselben Laster landete oder wenn bei den Sicherheitskontrollen die Tasche zwar mit großer Ernsthaftigkeit geöffnet, aber nicht unter den hineingestopften Pullover geschaut wurde. Sie freuten sich an der italienischen Gastfreundschaft, etwa wenn sie auf der Suche nach dem richtigen Weg ungefragt Hilfe bekamen oder entwickelten ein Gespür für die spezielle Ästhetik der Orte, etwa wenn sie durch die Boboli-Gärten streiften.

 

Um die Perspektive zu wechseln, entschleunigten wir schreibend unsere Wahrnehmung: Wir setzten uns auf eine Piazza und sammelten Eindrücke, wir schlenderten durch die Gassen und beobachteten aufmerksam Menschen und Gebäude - und die Stadt zeigte ein neues Gesicht. Wir betrachteten im Trubel der Uffizien ein Gemälde intensiv, schlüpften mit Stift in der Hand in die Rolle der abgebildeten Personen, stellten ihnen imaginäre Fragen - und bekamen erstaunliche Antworten.

Die Kurse hatten beim Sommerfest und beim Ehemaligentreffen für die Verpflegung gesorgt. Auf diese Weise konnte die Fahrt erweitert werden. Neben dem sowieso schon geplanten Ausflug nach Lucca fuhren wir auch nach Venedig.

 

 

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