Synagogenbesuch

Klasse 6B in der wiedereröffneten Synagoge

Unser Synagogenbesuch - von Hanna Grischke

Am 20.09.2018 besuchte die Klasse 6B zusammen mit Herrn Kratzin die Göttinger Synagoge.

Als die Klasse 6B in die Synagoge ging ,bekamen die Jungs eine Kippa (kleinen Stoffhut) auf, den die Jungs wegen eines Rituales tragen müssen. Im Türrahmen sah man einen kleinen, schief aufgehängten Kasten zu Ehren des jüdischen Gottes. Die Schüler setzten sich nun in die relativ kleine Synagoge, wo ca. 30 Leute drin sitzen können. Nun hörte die Klasse 6 der Schulklassenführerin zu, die ihnen die Geschichte der Göttinger Synagoge erzählte. Die Synagoge stand zuerst in Bodenfelde, der Förderverein sammelte viel Geld, sodass die Synagoge ab- und neu aufgebaut werden konnte. 2008 wurde die Synagoge in Göttingen dann wiedereröffnet. So etwas ist sehr selten.

Im Judentum gibt es den sogenannten Davidstern, das ist das wichtigste Symbol im Judentum. Das Heiligste im Judentum ist die Tora. Sie ist aus Tierhaut zusammengeklebt, und aus mehreren Stücken, die auch mit Tierhaut zusammengeklebt sind, da dann, wenn der Schreiber sich verschreibt, er nur einen Teil neu schreiben muss. Die Tora ist auf Hebräisch geschrieben. In der Tora stehen die fünf Bücher Mose, und niemand außer der Schreiber darf die Tora anfassen. Eine Tora ist bis zu 150.000€ teuer und schön geschmückt, sodass eine Tora bis zu 25kg schwer sein kann. Damit man beim Vorlesen nicht in der Zeile verrutscht, gibt es einen kleinen Stock den man Zeile für Zeile benutzt. Nur der Schreiber darf die Tora anfassen, und wenn man sie nicht mehr lesen konnte, wurde sie begraben.

Im Judentum ist so einiges anders als zum Beispiel im Christentum. Die Tora liest man von rechts nach links, die Bibel liest man von links nach rechts. Die Feiertage sind bei den Juden auch anders. Bei den Juden gibt es Chanukka, das ist so ähnlich wie Weihnachten. Chanukka ist 8 Tage lang. Deswegen gibt es auch den neunarmigen-Leuchter ,wo jeden Tag eine Kerze mehr angezündet, und mit der mittleren Kerze (9. Kerze) werden die anderen Kerzen (Chanukka Tage) angezündet. Es gibt auch einen siebenarmigen Leuchter, dieser wird aber nicht mehr angezündet seitdem es den Tempel in Jerusalem nicht mehr gibt. Der Kalender ist bei den Juden auch anders und viel komplizierter.

Man ist Jude, wenn die eigene Mutter Jüdin ist. Wenn man kein Jude ist, kann man ins Judentum eintreten, dazu muss man aber sehr viel lernen. Früher (in der Hitlerzeit ) wurden Juden verfolgt und getötet. Heutzutage ist das leider manchmal immer noch so. Deswegen sind Synagogen auch sehr streng geschützt und überwacht. Die Klasse 6b war somit auf dem am besten gesicherten Gelände in ganz Göttingen.

Früher durften Frauen in der Synagoge nur auf die Empore. Bei den orthodoxen Juden ist das immer noch so. Bei den liberalen Juden nicht. Die Juden dürfen den Namen ihres Gottes nicht aussprechen also beschreiben sie ihn. Wenn sie über ihren Gott sprechen, sagen sie zum Beispiel der Herr. Beim Beichten wenden sich die Juden direkt an ihren Gott, damit er die Juden ernst nimmt, verzichten die Juden einmal im Jahr 24 Stunden lang auf Essen und Trinken. Damit der Jüdische Gott die Juden nicht vergisst, blasen die Juden in das sogenannte Schofarhorn. Alle Schüler der Klasse 6B durften auch einmal in das Schofarhorn blasen. Manche Schüler bekamen einen Ton hinaus und manche nicht.

Als die Klasse 6B wieder in der Schule war, fragte Herr Kratzin die Schüler, wie sie den Synagogenbesuch fanden. Ein Schüler fand das Schofarhorn am besten. Eine Schülerin fand die Geschichte des Judentums am faszinierendsten, doch das absolute Highlight war die große schöne Tora. Der Synagogenbesuch war ein voller Erfolg!

 

Ausflug in die Synagoge - von  Lily Lorenz

Am 20.09.2018 machte die Klasse 6B mit ihrem Lehrer, Herrn Kratzin, einen Ausflug in die Synagoge an der Angerstrasse, da sie im Religionsunterricht das Thema "jüdischer Glauben" behandelte.

Beim Eintreffen waren die Schüler sehr erstaunt und zugleich entsetzt, wie viele Sicherheitsvorkehrungen es gab. Die Leiterin der Synagoge sagte: "Es ist sehr wichtig so viele Sicherheitsvorkehrungen zu haben, da es immer noch Menschen gibt, die die Juden nicht anerkennen."

Im Inneren der Synagoge wurde ihnen erzählt, dass das Gebäude zur Zeit des Hitler-Regimes an einen Bauern verkauft wurde, damit es nicht zerstört wurde. Später hat ein Wissenschaftler dann die Synagoge in Bodenfelde wiedergefunden und der Jüdischen Gemeinde Göttingen übergeben. Die kümmerte sich daraufhin um einen Transport von Bodenfelde nach hier, an den Ort, wo sie jetzt steht.

Außerdem durften die Schüler in ein Widderhorn (ein Instrument des jüdischen Glaubens) blasen und die Tora (die 5 Bücher Moses) betrachten.

Die Klasse staunte nicht schlecht, als sie die riesige, mit viel Schmuck verzierte Tora sah. Die Leiterin erklärte: "Die große Tora ist viel zu schwer für uns Frauen. Deshalb gibt es noch die kleine Tora (Frauentora). Die können die Frauen dann auch tragen."

Die 6B fand den Ausflug sehr interessant und ließ dann noch eine Spende für ein neues Projekt der Gemeinde da.

 

 

Synagogenbesuch - von Wiebke Schwigon

Am 20.9.2018 waren wir, die Klasse 6B, in der Synagoge in Göttingen.

Die Synagoge war überall mit Kameras videoüberwacht, denn auch heute noch wollen Neonazis das Judentum zerstören. Diese Synagoge hat etwas ganz Besonderes, und zwar stand sie früher in Bodenfelde, doch dort war sie nicht sicher zur Nazizeit. Deshalb verkaufte eine jüdische Familie die Synagoge an einen Landwirt, und dieser nutzte sie als Scheune.

Später sollte die Synagoge nach Göttingen transportiert werden, doch dafür brauchte die jüdische Gemeinde Geld. 10 Jahre lang wurde deshalb Geld für den Transport gesammelt. Dann wurde das Fachwerkhaus auseinander genommen und nach Göttingen transportiert.

Synagoge ist griechisch und heißt eigentlich „Versammlungshaus“. Für das Judentum gibt es einige wichtige Symbole, die man auch in der Synagoge wieder findet. Dazu gehören, um nur ein paar zu nennen, der sogenannte Davidstern, der „Mändarit“ heißt, und der neunarmige Kerzenständer, er wird an „Channuka“, das fast wie Weihnachten ist, angezündet. Das funktioniert so: Jeden Tag wird eine Kerze mehr mit dem Diener angemacht, der Diener ist die Kerze in der Mitte. Dann gibt es zwar noch den siebenarmigen Kerzenständer, doch der hat keine aktuelle Bedeutung für die Juden. Denn er war der Tempelleuchter im Tempel in Jerusalem, doch da der Tempel nicht mehr da ist, wird der Kerzenständer nicht angemacht.

Im Gottesdienst der Juden gibt es ein paar Besonderheiten, und zwar müssen die männlichen Juden eine „Kippa" tragen, das ist fast wie ein kleine Mütze. Die Kippa symbolisiert die Begrenzung des menschlichen Geistes. Bei den strengeren Juden (Orthodoxe Juden) sollen nur Männer eine Kippa tragen, aber zum Beispiel arabische Frauen dürfen eine Kippa tragen, müssen es aber nicht. Die Jungs und unserer Lehrer haben auch eine Kippa getragen.

Außerdem tragen manche auch ein „Tallit“, einen Gebetsmantel. An dem Tallit sind einzelne Fäden, sie stehen für die 613 Gebote und Verbote, an die sich Juden zu halten haben.

Neben der Kippa gibt es noch weitere Unterschiede zum christlichen Gottesdienst. Denn es wird im Gottesdienst nicht nur Deutsch, sondern auch noch Russisch und Hebräisch gesprochen. Lieder werden nur auf Hebräisch gesungen.

Doch jetzt zu der Bibel wie es im Christentum heißt, denn im Judentum wird sie „Tora“ genannt. Außerdem stehen in der Tora nur die fünf Bücher Mose und Gesetze des Judentums. Doch die Tora ist kein Buch wie bei uns, sie ist eine Schriftrolle, die aus Ziegen- oder Kuhhaut besteht. Die Tora muss ganz fehlerfrei geschrieben, sein, denn sie wird nicht gedruckt. So eine Tora kann mit ganz viel Mühe und von einem berühmten Toraschreiber geschrieben schon mal 150.000 Euro kosten. Aus der Tora wird immer gelesen mit Ausnahme von Freitagabend. Das Besondere ist, dass eine Tora beerdigt wird, wenn sie unbrauchbar geworden ist.

Und dann gibt es noch das Widderhorn. Das Horn wird nur zweimal im Jahr geblasen: einmal an „Rosch ha-Schana“, dem jüdischen Neujahrsfest, und an „Jom Kippur“, dem Versöhnungstag. In das Horn bläst man manchmal eine Minute lang, das soll Gott dann erinnern, was man alles Schlechtes getan hat.

Nun kommen wir auch zu den Festen, denn Weihnachten feiern die Juden zum Beispiel nicht, dafür feiern sie „Channuka“, das fast so ähnlich ist. Dann gibt es noch den Sabbat, den man vielleicht aus dem Religionsunterricht kennt. Sabbat ist immer samstags. Das höchste jüdische Fest ist „Jom Kippur“. An diesem Tag wendet man sich an Gott und bittet um Verzeihung, für das, was man Schlechtes getan hat. Und zum Schluss gibt es noch „Rosch ha-Schana“, das Neujahrsfest, das bei den Juden im Hebst gefeiert wird, das liegt an dem anderen Kalender, die Juden haben nämlich einen Sonnen-Mond Kalender.

Ein weiterer großer Unterschied zwischen Christentum und Judentum ist, dass Christen getauft werden, um Christ zu werden. Um Jude zu werden, braucht man eine Vererbung, das heißt, wenn deine Mutter Jüdin ist, bist du automatisch auch Jude, und wenn du einmal Jude bist, dann bleibst du Jude, denn man kann nicht mehr zurück. Aber auch als Christ kannst du Jude werden. Doch es wird nicht leicht, denn wenn man männlich ist, dann muss man erstmal, wie alle männlichen Juden, beschnitten werden. Außerdem muss man dann auch Hebräisch lernen.

Was man auch in der Synagoge finden wird, ist eine Mesusa, ein Schutzgebet. Das Schutzgebet muss immer schräg neben der Eingangstür hängen. Ein Mesusa findet man manchmal auch in jüdischen Häusern.

Das war unser Ausflug in die Synagoge in Göttingen.

 

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