Come with me, my love

Weihnachtskonzert 2022

(bt.) Es war schon recht dunkel am 21.12.2022, dem kürzesten Tag des Jahres, als um 17.00 Uhr das traditionelle Weihnachtskonzert des OHG in seine erste Runde ging. Ein Novum, denn erstmals fand das Konzert an einem Tag mit zwei Durchgängen statt – um 17.00 Uhr (grüne Eintrittskarten) und um 19.30 Uhr (rote). Die Pauluskirche war leider am 22.12.2022 nicht zu haben, aber im kommenden Jahr, so die Planungen, soll das Konzert wieder an zwei aufeinander folgenden Tagen stattfinden. Und das ist sicherlich eine gute Entscheidung, denn so ein Konzert verlangt den Beteiligten alles ab.

Erschwert wurde alles darüber hinaus noch durch einen schulfreien Tag aufgrund von Eisglätte – der fehlte den Musikerinnen und Musikern in der Vorbereitung – aber gemerkt hat das das begeisterte Publikum nicht. Vorab also schon mal einen ganz großen Applaus für die Macherinnen und Macher des Weihnachtskonzerts: Michael Krause, Stefanie Lüdecke, Franziska Eismann, Nicole Lötzsch und Daniel Eismann.

Wer die Bläser vermisst hat, muss sich lediglich nur noch etwas gedulden, denn am  26. Januar 2023 (18.00 Uhr im OHG) kommen sie dann beim Neujahrskonzert zum Zug und werden uns bestimmt erneut vom Hocker reißen …

Frau Engels betonte in ihrer Begrüßungsansprache, dass sie sich sehr freue, dass das Weihnachtskonzert nach der langen Corona bedingten Unterbrechung nun endlich wieder in der Kirche stattfinden könne – und sie prophezeite allen Besuchern, dass diese am Ende wirklich weihnachtlich eingestimmt die Kirche verlassen werden – sie sollte recht behalten!

Das Weihnachtskonzert wurde ganz wunderbar und stimmungsvoll als Tutti mit Come with me my love (Y. Trabsky *1950) unter der Leitung von Michael Krause eröffnet.

Danach hatte – in guter Tradition – der Unterstufenchor mit zwei Titeln seinen Auftritt: Tal und Hügel sind verschneit (H. Napiersky  1904-1987) unter der Leitung von Stefanie Lüdecke und Down to the river pray (Traditional), verstärkt durch den Schulchor unter der Leitung von Franziska Eismann – die hellen glasklaren Stimmen und die Begeisterung, die trotz aller Anspannung bis in die letzte Reihe spürbar war, stimmten das Publikum spätestens jetzt ganz weihnachtlich ein.

Besinnlich und ruhig wurde es dann beim Auftritt des Gitarrenensembles unter der Leitung von Franziska Eismann: Sarabanda (J. E. Kindermann 1616-1655) spielte das Ensemble noch allein, danach konzertierte es gemeinsam mit blockwerk zu den Stücken Pequena Serenata (B. Aerts), Down by the Sally Gardens (Irish Traditional) und Alle Jahre wieder (F. Silcher 1789-1860). Die großartige Akustik von St. Paulus trug die sehr klaren Gitarren- und Flötentöne bis in den letzten Winkel der Kirche.

Kraftvoll intonierte dann der Schulchor unter der Leitung von Nicole Lötzsch Glorious  von S. Mabey (*1990), darauf folgte, wieder etwas leiser, aber sehr pointiert Jesus bleibet meine Freude (J. S. Bach 1685-1750) und Sir John Souch’s Gallard (J. Dowland 1563-1623) gespielt von blockwerk unter der Leitung von Stefanie Lüdecke.

Der jüngste Spross bei den Chören am OHG sind die Coolen Männer – Michael Krause leitet dieses Ensemble und sie sangen zunächst Ich steh an deiner Krippen hier (U. Henkhaus) und dann Deck the halls (K.-F. Jehrlander) – damit gelang es ihnen, dem Konzert eine weitere wunderbare weihnachtliche Facette zu geben. Und ganz bemerkenswert war es, wie sauber sie – z.T. vierstimmig – sangen, obwohl viele von ihnen gerade im Stimmbruch sind!

Instrumental stimmte dann das Streichorchester, das unter der Leitung von Daniel Eismann zwei Stücke vorbereitet hatte, das Publikum noch weihnachtlicher ein: Wie soll ich dich empfangen (J. S. Bach 1685-1750) und Have yourself a merry Christmas (H. Martin 1914-2011).

Wenn der Konzertchor unter der Leitung von Michael Krause seinen Auftritt hat, geht es auf die Zielgerade des Weihnachtskonzerts – und das treue Publikum weiß, dass dieser Chor immer für eine Überraschung, für etwas Unkonventionelles gut ist: Locus iste (A. Bruckner 1924-1986) und The call of wisdom (W. Todd *1970) intonierte er wunderbar, Wunschzettel 2.0 (O. Giess *1973) dürfte vielen im Publikum bisher nicht so oft begegnet sein.

Das Finale war eingeläutet – es wurde weihnachtlich barock mit dem Streichorchester (Ltg: Daniel Eismann), dass den Messiah, HWV 56: Nr. 13 Pifa (G. F. Händel 1685-1759) spielte, bei Nr. 14 Recitative kamen als Solisten dann Dörte Ferrari, Eltje Weinreich, Carlotta Frey und Cosima Schwetje mit ihren Instrumenten und Lara Hinze, Zoe Westphal und Laura Lukaszek  als Sängerinnen dazu. Das war schon großartig, aber die Dramaturgie des Konzerts sah noch eine Steigerung vor: bei Nr. 15 Glory to God stimmten alle Chöre (Ltg: Michael Krause) mit ein.

Beim Finale furioso ist dann auch das Publikum dabei – alle Chöre unter der Leitung von Stefanie Lüdecke sowie alle Instrumental-Ensembles plus der Gemeinde eröffneten es mit dem Weihnachtsklassiker Macht hoch die Tür (Halle 1704) und es endete mit dem Kanon Dona nobis pacem unter der Leitung von Franziska Eismann.

So weihnachtlich eingestimmt strömte das Publikum nach draußen in den dunklen, kürzesten Tag des Jahres, der trotz vorgerückter Stunde schon heller wurde – kein Wunder, bei so vielen strahlenden Gesichtern voller Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Nach einer kurzen Verschnaufpause erlebte dieses wunderbare Konzert seine zweite Auflage – beide Vorstellungen waren bis auf den letzten Platz besetzt – und ein großer Dank geht an alle Musikerinnen und Musiker – vor und hinter dem Dirigentenpult. Fröhliche Weihnacht!!

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