Weihnachtskonzert

Zu Gast in St. Paulus

(bt) Erstmals fand das große und festliche Weihnachtskonzert, das jedes Jahr einen – wenn nicht den - Höhe- und Glanzpunkt des Schuljahres für das OHG markiert, in der St. Pauluskirche in der Wilhelm-Weber-Straße statt. Und erstmals wurde das Konzert an zwei Tagen gegeben. Was war passiert?

Ein solches Konzert, das derart viele Ensembles und Akteure einbindet, braucht eine gewisse Vorlaufzeit. Zwar gibt es die Projektwoche, aber die dient dem Feinschliff – geprobt wird schon seit den Herbstferien. Da für die Johanniskirche am Weihnachtsmarkt in diesem Jahr Renovierungsarbeiten angekündigt waren,  musste die Schulleitung eine Ausweichmöglichkeit finden: "Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir in diesem Jahr in St. Paulus zu Gast sein dürfen", so Rita Engels, unsere Schulleiterin.

Am Mittwoch, den 19. Dezember 2018 gab es also die Premiere, einen Tag darauf die Derniere. Karten für beide Konzerte waren bereits 14 Tage vorher nicht mehr zu haben – das spricht wohl für sich!

"Machet die Tore weit" lautete der Titel des Konzerts und mit eben diesem Stück (A. Hammerschmidt) stimmten die Chöre, Blockwerk und das Streichorchester unter der Leitung von Michael Krause die Zuhörer in der Pauluskirche in das Programm ein.

Danach wurde es fröhlich und beschwingt – der Unterstufenchor unter der Leitung von Franziska Eismann sang "Fröhliche Weihnacht" (englische Volksweise), „Bajuschki Baju“ (russisches Volkslied) und „Somebody’s knocking“ (Spiritual).

Blockwerk, das Flötenensemble unter der Leitung von Stefanie Lüdecke spielte zunächst aus dem "Concerto Pastorale: 1. Pastorale, 2. Aria" sowie "Improvisation über: Der Schutzengel" (J.C.h. Pez) und "Raindrops" (C. S. Rosin).

Ehemalige Sänger des Schulchores, die sich gerade im Stimmbruch befinden oder ihn hinter sich haben, bilden ein relativ neues Ensemble am OHG: Coole Männer. Unter der Leitung ihres "Chefs" Michael Krause intonierten sie zunächst ein "Ungarisches Abendlied" (Volksweise) und dann "Joshua fit the battle of Jericho" (Spiritual).

Anschließend übernahm Daniel Eismann den Platz am Dirigentenpult und das Streichorchester ließ die Kirche erklingen: Zunächst spielte es aus Vivaldis Vier Jahreszeiten "Der Winter, RV 297, 1. Satz" und anschließend "Pathetique, 2. Satz" von L. van Beethoven.

Der Schulchor unter der Leitung von Nicole Lötzsch brachte nach den sehr klaren und getragenen Streichern viel Schwung in das Konzert: Bei dem "Medley aus Sister Act" (Arr.: Mac Huff), dem berühmten Musical mit Whoopi Goldberg, swingte die Kirche mit, mit "Someday at Christmas" (R. Miller und B. Wells) vollendete der Schulchor seinen Auftritt.

Mit "Leise rieselt der Schnee" (Volksweise), einem Klassiker im traditionellen Weihnachtslied-Kanon, wurde es dann wieder ruhig und besinnlich. Das Gitarrenensemble unter der Leitung von Franziska Eismann ließ – dem wenig winterlichen Wetter draußen zum Trotz – die Schneeflocken rieseln. Es folgten, durchaus international ausgerichtet,  "Menuett" (J. Fischer), "El viento en los álamos" (D. T. Corona) und "Mrs. Judge" (T. O’Carolan).

Zum Auftritt des Konzertchores (unter der Leitung von Michael Krause), der in der Dramaturgie der Weihnachtskonzerte immer schon besondere Akzente setzte, sei an dieser Stelle der Auszug aus dem Programmheft wiedergegeben:

Der Konzertchor nähert sich dieses Jahr dem Thema Advent und Weih­nach­ten in zwei modernen Vertonungen.

1997 vertonte der Ungar György Orban das lateinische Gedicht "Daemon irrepitcallidus" in kraftvollen Klängen und chromatischen Tonleitern, in dem es um die weltlichen Versuchungen und Sehnsüchte unserer Zeit geht. Jede der drei Stro­phen schließt mit der gleichen Textzeile: Wie anziehend und ver­führerisch unsere Welt sich auch darstelle, nichts sei so wertvoll, wie das Herz Jesu. Ola Gjeilo beobachtete in den Weihnachtstagen des Jahres 2007 in seiner Woh­nung nahe Oslo das Nordlicht "Aurora Borealis". Hin und her gerissen zwischen der natürlichen Schönheit seiner norwegischen Heimat und der Faszination seines Wohnortes New York entstand eine Chorkomposition, welche die Schönheit des Nordlichtes mit Worten aus dem hohen Lied der Liebe preist. Aber auch die Angst vor der fürchterlichen Schönheit der in früheren Jahrhunderten unfassbaren Naturerscheinung wird in der Motette "Northern Lights" in dissonanten Klängen hörbar und verweistauf die Unbarmherzigkeit unserer Lichter glänzenden Weihnachtsromantik.

Nach dem Auftritt des Konzertchores bog das Konzert quasi auf die Zielgerade ein: Blockwerk, die Gitarren und die Streicher spielten – unter der Leitung von Stefanie Lüdecke – die „Sonata La Leona“ von C. Gussago. Anschließend stimmten die Chöre und Orchester (Leitung: Michael Krause) Mendelssohn-Bartholdys "Verleih uns Frieden gnädiglich" an und dann war auch zum großen Finale das Publikum gefragt – TUTTI, das heißt: ALLE, wirklich ALLE in der Kirche sangen und spielten unter der Leitung von Franziska Eismann zunächst "Wir sagen euch an den lieben Advent" (M. Breitschaft) und dann G. F. Händels weltberühmtes Weihnachtslied "Tochter Zion" - so richtig zum Mitsingen.

Großen Dank und viel Applaus allen Beteiligten für dieses großartige Konzert, das uns alle auf wunderbare Weise auf Weihnachten eingestimmt hat.

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